Narbentherapie

Narben entstehen nach allen tieferen Verletzungen der Haut. Abhängig von Lokalisation, Verletzungsursache, Heilungsverlauf und genetischer Veranlagung kann es jedoch zu einer krankhaft veränderten Wundheilung mit übermäßiger oder auch unzureichender Bildung von Narbengewebe kommen.

Die Vorbeugung und Behandlung dieser überschießenden (hypertrophe Narben und Keloide) oder eingesunkenen (atrophe Akne-) Narben ist nach wie vor nicht immer einfach. Aufgrund der Weiterentwicklung von verschiedenen Lasersystemen und speziellen Medikamenten, stehen uns inzwischen aber immer mehr Verfahrung zur Verbesserung von unschönen Narben zur Verfügung. Prof. Gauglitz beschäftigt sich seit seiner Dissertation mit den Ursachen und der Behandlung von überschießenden Narben. Er gründete 2008 die erste Narbensprechstunde in Deutschland an der Ludwig-Maximilians Universität in München. Er ist Co-Autor der deutschen und internationalen Leitlinien zur Behandlung von hypertrophen Narben und Keloiden und gilt als weltweit anerkannter Experte in diesem Bereich.

Trotz neuester Erkenntnisse und großer Fortschritte, vor allem im Bereich der Lasermedizin verlangt die Behandlung von Wulstnarben in vielen Fällen Geduld, Zeit und Erfahrung. Für Sie ist es wichtig zu wissen, dass Sie im optimalen Fall durch die Therapie eine normale Narbe bekommen können, jedoch nie eine normale Haut. Ziel der Narbenbehandlung ist es, Größe, Ausdehnung, Volumen oder Substanzdefekt der unschönen Narbe zu reduzieren und Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen und Spannungsgefühl zu verringern.

Folgende Therapieverfahren werden im Haut- und Laserzentrum Glockenbach von Prof. Gauglitz angewendet:

  • Injektion von Triamcinolon Acetonid (Kortisonkristallsuspension) oder bei Nicht-Ansprechen Injektion von 5-Fluorouracil
  • (Intraläsionale) Kryotherapie (Vereisung)
  • Lasertherapie mittels gepulster Blitzlampe oder Nd:YAG-Laser zur Verbesserung der Narbenrötung
  • Nicht-abtragendem fraktioniertem Laser (Icon, Cynosure; ResurFX, Lumenis) zur Behandlung von oberflächlichen eingesunkenen Närbchen, Operationsnarben und Selbstverletzungsnarben
  • Abtragender fraktionierter CO2-Laser (Ultrapulse, Lumenis) zur Behandlung von atrophen Aknenarben und Verbrennungsnarben
  • Nadelradiofrequenz (Pollogen legend/Lumenis)
  • Subzision

Da im Narbenbereich die meisten Behandlungen individuell erfolgen, sind die hier im Text genannten Behandlungsansätze nur generelle Optionen, die mit Professor Gauglitz in einem persönlichen Gespräch auf Hauttyp, Nebenwirkungsrisiko, Erwartungshaltung und Lokalisation abgestimmt werden müssen.

Narbenprävention

Die Erfahrung macht deutlich, dass sich überschießende Narben leichter verhindern als behandeln lassen. Bei Risikopersonen sollte daher die Narbentherapie bereits möglichst früh nach Verletzung oder operativem Eingriff ansetzen, um so das Risiko einer unschönen Narbenbildung zu verringern.

Eingesunkene (Akne-) Narben

Der Entstehung von eingesunkenen Narben liegt häufig eine länger bestehende Entzündungsreaktion (schwere Akne) in tieferen Schichten der Haut zu Grunde. Die anhaltende Entzündung führt zu einer Zerstörung von tieferen Strukturen der Haut, die als Substanzverlust erscheint.

Wulstnarben

Wulstnarben werden in hypertrophe Narben und Keloide unterschieden. Während hypertrophe Narben relativ einfach zu behandeln sind, stellt die Therapie von Keloiden eine Herausforderung dar. Es existiert viele verschiedene Therapieoptionen, die häufig kombiniert werden.

Verbrennungsnarben

Verbrennungsnarben können aufgrund von Lokalisation und Genetik eher keloidale Eigenschaften haben oder sich wie flächige hypertrophe Narben darstellen. Aufgrund ihrer häufig  flächigen Ausdehnung müssen bei der Behandlung einige Aspekte besondere Beachtung finden. Durch die fraktionierte Lasertherapie wurde ihre Behandlung aber deutlich erleichtert.

Dehnungsstreifen

Dehnungsstreifen (striae distensae) stellen Risse in der Haut dar, die als Folge von Überdehnung der Haut durch plötzliche Gewichtszunahme oder schnelles Wachstum besonders an Gesäß, Oberschenkeln, Flanken und Brust entstehen. Eine mögliche Behandlung beinhalten den Einsatz nicht-abtragender fraktionierter Laser oder die Nadelradiofrequenz.

Selbstverletzungsnarben

Über Narben nach Selbstverletzungen wird ungern gesprochen. In der Tat handelt es sich dabei aber um keine Seltenheit. Wir sehen häufig Patienten, die unter den resultierenden Narben auch Jahre später noch leiden. Die Behandlung von Selbstverletzungsnarben ist leider schwierig, fraktionierte Laser und die Nadelradiofrequenz können aber eine Verbesserung bewirken.